Alles auf Knopfdruck

Diejenigen, die schon einmal im Miniatur Wunderland waren, kennen sie bereits: unsere Knopfdrücker. Insgesamt über 170 Stück verteilen sich über unsere bereits vorhandenen acht Abschnitte. Der Besucher hat hier die Chance, sozusagen interaktiv, in das Leben der Anlage einzugreifen. Diese Knöpfe sind in die Geländer eingebaut, aber manchmal muss man schon etwas genauer hinschauen, um alle Bewegungen zu finden.

 

Matze am Schreibtisch

Anlagentechniker Mathias Stamm

Da gibt es zum Beispiel die Elbphilharmonie im Hamburg-Abschnitt; die Straßenbaustelle in Knuffingen; das UFO in Mitteldeutschland; das Space Shuttle in Amerika; den Gefängnisausbruch in  Österreich; das Hallenbad am Flughafen; die Strandliebe in Skandinavien und einer unserer beliebtester Knopfdrücker bei Groß und Klein, die Schokoladenfabrik in der Schweiz, wo man sich mit nur einer Fingerbewegung ein leckeres Täfelchen Schokolade produzieren lassen kann.

 

Geöffnete Elbphilharmonie

Die Elbphilharmonie nach dem Knopfdruck.

Auch unserem neuen Italien-Abschnitt wird es natürlich nicht an den beliebten Knopfdrückern fehlen. Die Ideen dafür kommen aus allen Bereichen des Wunderlandes – dem Modellbau, der Technik, dem Leitstand, dem Marketing und und und –, doch unser Ideenumsetzer-Nummer 1 schlechthin ist Stefan Dombrowski. Stefan war zum Beispiel die treibende Kraft hinter den meisten Knopfdruck-Aktionen im Flughafenbereich und auch in Italien wird er wieder ganz vorne mit dabei sein. Bis jetzt haben wir bereits über 100 tolle Ideen für Italien angesammelt und die Liste wird von Woche zu Woche länger und länger. Insgesamt wollen wir am Ende die Summe von 200 Aktionen knacken. Leider können wir nicht alles Umsetzen, was wir uns vorgenommen haben – welche es letztendlich werden berichten wir in einem anderen Beitrag…

 

Ameisenrennen

Eine Herausforderung der Anlagentechniker ist oftmals, dass nur begrenzt Platz für die Knopfdruck-Technik unter der Modellbauplatte bleibt, wie man hei beim „Ameisenrennen“ im Flughafen-Abschnitt erkennen kann.

Dabei spielen wir natürlich mit ganz unterschiedlichen Techniken. Einige Knopfdrücker werden einen sehr starken Modellbaucharakter haben, wie zum Beispiel ein Pizzabäcker, der eine Pizza auf seinem Zeigefinger dreht. Da diese kleinen Szenen allerdings sehr oft in der großen Anlage untergehen, werden wir diese so gering wie möglich halten. Viel mehr konzentrieren wir uns auf auffällige Aktionen, wie Knopfdrücker, die mit Beleuchtung arbeiten. Ein toller Hingucker wäre natürlich mit bestimmten Beamertechniken eindrucksvolle Lichtspiele in Großstädten wie Rom zu projetzieren oder Feuerwerke darzustellen. Wir tüfteln gerade noch an der Umsetzung. Ein anderer Knopfdrücker, den wir auf jeden Fall umsetzen werden, ist die Mamorbahn, die sich bei uns zwischen Venedig und Neapel befinden wird. Diese ist ein tolles Beispiel dafür, wie wir Modellbau mit Technik verbinden.

Matze am Vesuv-Testmodell

Anlagentechniker Mathias Stamm mit dem kinetischen Sand am Vesuv-Testmodell.

Unser Highlight und gleichzeitig unsere größte Herausforderung wird allerdings der Ausbruch des Vulkans Vesuv sein.  Hierzu probieren wir schon seit Monaten mit diversen Materialen, die als Lava dienen könnten. Auch mit Lichteffekten versuchen wir an den Effekt der Lava so nah wie möglich heranzukommen. Da unsere Versuche mit Kinetic Sand, welcher der Fließeigenschaft von Lava am nahesten kommt, am erfolgreichsten sind und am besten aussehen, liegt unser Problem zur Zeit auf den Lichteffekte von „unten“ – jedoch ist dieser Sand leider nicht durchleuchtend. Dadurch wirkt es zur Zeit eher so, dass Sand und nicht Lava den Berg hinunter fließt. Deshalb liegt unsere Anstrengung momentan vorwiegend auf dem Lichteffektgedanken und ob wir andere Materialien bekommen, die eine ähnliche „Viskosität“  haben. Im aktuellen Gerrits Tagebuch (wird am 15.04.14 veröffentlicht) gehen wir auf unsere erste Lösung ein. Wir sind selbst schon ganz gespannt, welche Lösung am Ende umgesetzt wird. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein paar tolle Vorschläge für uns?

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3 comments on “Alles auf Knopfdruck
  1. Blawid, Peter sagt:

    Würde ggf. Eine Beleuchtung durch glasfasern den Sand eher als Lava aussehen lassen? Da kann man so überaus tolle Effekte mit erzielen, auch sind glasfasern beweglich, so dass es nicht statisch wirkt.

  2. Michael sagt:

    Anscheinend besteht der kinetische Sand zu 98 % aus normalem Sand. Vielleicht bekommt ihr den Hersteller ja dazu, für euch eine Charge mit entsprechend gemahlenen klaren Glassplittern zu produzieren.

  3. in Planetarien werden ganze Galaxien durch Glasfaser zum Leuchten gebracht, geht auch in rot/rotgelb

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