Habt Ihr schon mal die Anlage besucht und gesehen, dass plötzlich eine Tür zwischen den Felsen aufging und Personen hier und da in den Abschnitten herumbastelten? Wenn wir die Tür aufmachen, sehen wir staunende Gesichter der Besucher und freuen uns, dass diese Türen von außen nicht gesehen werden.
Diese Türen sind unsere Serviceklappen! Sie werden in die Anlage integriert und dafür gemacht um besser in bestimmte Bereiche der Anlage zu gelangen. Im neuen Italien-Abschnitt wird es sieben Klappen geben, die von Besuchern ebenfalls kaum erkannt werden sollen!
Durch die Serviceklappen gewinnt man kürzere Wege und umgeht einen komplizierten Zugang zu Brücken, Zügen und Gleisen in den jeweiligen Abschnitten. Außerdem wird durch den Einbau einer Klappe sichergestellt, dass nichts in der Anlage beschädigt wird und Gäste beim Besuch nicht behindert werden.
Am Anfang der Entstehung des Wunderlandes gab es noch keine Serviceklappen. Damals war es sehr aufwendig bestimmte Teile in der Anlage zu erreichen, die Anlage zu pflegen und den Zugbetrieb instand zu halten. Gäste wurden bei ihrer Besichtigung gestört, wenn man versuchte über den Rahmen in die Anlage zu gelangen und man musste extrem aufpassen, dass nichts kaputt geht.
Im Bereich Skandinavien konnte man sogar die Brücke und die Gleise mit den Zügen gar nicht erreichen. Daher sollen in den neuen Abschnitten schon von vornherein Serviceklappen eingebaut werden. Im neuen Italien-Abschnitt ist das der Fall. Hier werden sieben Serviceklappen eingebaut.
Allgemein kann man sagen, dass die Klappe so gebaut werden muss, dass sie von innen nach außen geöffnet wird. Andersrum besteht die Gefahr, dass man durch die Klappe hindurchfällt. Außerdem wurden früher die Serviceklappen aus Gips hergestellt – heute nimmt man Glasfaserkunststoff, da Gips nicht stabil genug ist, bröckelt und nicht flexibel bei der Einsetzung ist.
Wie baut man eine Serviceklappe? Die Arbeitsschritte
Nach Auswahl der Position wird die Gipsklappe ausgesägt. Von diesem Original wird mithilfe von Silikonmasse eine Negativform erstellt.
Anschließend wird daraus ein Duplikat gemacht. Nun wird aus dem Duplikat die neue Klappe mit einem Rahmen, angepasst an die gegebenen Feldspalten, ausgeschnitten.
Die Klappe wird mit Topfbändern an den Glasfaserkunststoffrahmen verbunden. Dieser Schritt ist ganz schön kompliziert, da die Klappe nicht rechtwinklig ist. Das macht es schwer die Topfbänder an einer geraden Linie zu positionieren. Man muss es vorher öfter ausprobieren. Wenn es nicht ganz passt, schneidet man manchmal sogar ein Stück von der Klappe ab und klebt es an den Rahmen an – oder umgekehrt. Dann wird der Falz ausgebildet. Dieser ist notwendig, damit man ein Anschlag beim Öffnen und Schließen der Klappe sicherstellen kann. Außerdem kann dadurch Servicelicht nicht von innen nach außen durchschimmern und die Klappe von Gästen gesehen werden. Die Fugen sind nur bedingt nicht sichtbar, da die Kanten so geschnitten werden müssen, dass Sie an die Felsstruktur passen. Das ist sehr kompliziert und gar nicht immer möglich. Anschließend wird der Klappe Halter angeklebt. Zu guter Letzt wird dann die Klappe in die vorgesehene Position geschraubt und fertig ist die Serviceklappe.
Sehr schönes „How-To“, Danke dafür. Muss es nicht trotzdem heißen „dass sie von innen (=im Berg) nach außen geöffnet wird“?
Und interessehalber: Wieviel kg Silikonmasse benötigt man so ungefähr für einen Klappenabguss?
Das kommt auf die Größe der Klappe und den örtlichen Gegebenheiten an